Riskofreies Leben?
Ein liebes Hallo in die Runde,
es taucht immer wieder und regelmäßig auf, das Thema HIV/AIDS.
Darüber zu sprechen ist sehr wichtig. Sich dagegen zu schützen, dazu ist jeder angehalten, der sich sexuell betätigt.
Darüber gibt es wohl generell eine weitgehende Übereinstimmung.
Wo die Meinungen auseinander gehen, ist die Frage, wie groß das Risiko überhaupt und wie groß das Risiko im Besonderen ist.
Nun kann man erst einmal feststellen, das es vorwiegend die User sind, die den PT ablehnen und die keine oder geringe Swingererfahrungen haben, die mit der eindeutigsten und konsequentesten Meinung hier in Erscheinung treten:
Ohne Gummi - niemals...
Ohne Gummi ist Selbstmord ...
und ähnliche eindeutigen ablehnende Einstellungen.
OK, keine Kunst.
Wer ohnehin für PT und Swingen in seinem Sexleben keinen Platz hat, für den ist ein "no-go" zu erklären die leichteste Übung. Zu einem theoretischen Sachverhalt ist es ja leicht, sich eindeutig zu erklären.
Aber kommen wir mal auf den Punkt:
• theoretisch ist es möglich, dass HIV bei allen sexuellen Praktiken übertragen werden kann, insofern diese ungeschützt betrieben werden!
• Wenn etwas theoretisch möglich ist, also nicht absolut ausgeschlossen werden kann, ist mit einem Risiko behaftet.
Aber wer kann einschätzen, wie groß das Risiko ist?
Wer will ernsthaft behaupten, diesbezüglich eine echte Vorstellung zu haben?
Entweder man kalkuliert das Risiko für sich und entscheidet danach, bis wohin man es trägt, oder man muss konsequenter Weise sagen - ich schließe das Risiko aus und lasse Swingen, PT und was auch immer generell sein.
Es ist ohnehin absoluter Schwachsinn, das Risko sexuell übertragbarer Krankheiten allein auf HIV zu beschränken. Es gibt genügend andere Infektionskrankheiten, deren Übertragungsweg sexuelle Aktivitäten sind.
Ja, wir wissen, die sind nicht tödlich! Aber ist es die HIV-Infektion, die tödlich enden muss? Nein, aber die Lebensqualität wird schon allein aus der psychischen Belastung HIV zu haben, ungeheuer beeinträchtigt. Und da macht es keinen Unterschied, ob man sich mit Hepatitis oder ähnlichem infiziert. Mal abgesehen, dass hier gesundheitliche Probleme mit schlimmster Tragweite eintreten können, kann es für das persönliche Leben eine Katastrophe sein!
Man sollte also den Blödsinn lassen, sich nur auf HIV zu beschränken, wogegen man sich schützen muss. HIV ist die populärste und vielleicht epidemisch gesehen, die gefährlichste Infektion, aber alles andere ist letztendlich kaum minder schlimm. Nur wird darüber bei weitem nicht so viel geschrieben.
Wenn man sich also vor Infektionen schützen will, dann geht jeglicher sexueller Kontakt ohne Gummi nun mal gar nicht. Da geht aber auch kein Fingern, da geht kein Lecken, da geht eigentlich ohne Ganzkörperkondom überhaupt nichts.
Und da wir hier auf einer Plattform sind, bei Swingen und PT (egal ob nun "komplett" oder "nur" oral) ein echtes Thema sind, müssen wir auch ohne wenn und aber feststellen, dass man eine Übertragung von Infektionen durch Sex grundsätzlich überhaupt nicht ausschließen kann, denn ein komplettes Einhüllen in Latex von Zunge über Finger bis zum Schniedi dürfte wohl nicht wirklich nicht machbar sein.
Über die Höhe des Risikos zu debattieren und daraus zu entscheiden, das geht, das geht nicht, ist Lügen in die eigene Tasche!
Es bleibt also allein, sich genau zu überlegen, mit wem man was macht. Und da ist es völlig wurscht, was man macht.
Die Frage ist allein:
• sexuelle Kontakte ja oder nein
bzw.
• Sexuelle Kontakte mit wem.
Ob nun oral, vaginal, manuell oder anal - es spielt keine Rolle, denn
das Risiko einer Infektion ist immer gegeben!
Wie praktizieren wir das selbst und wie gehen wir mit dem Risiko um:
• Wir sind Swinger, betreiben PT ohne Einschränkungen und wir gehen in Clubs.
• Wir verzichten möglichst generell auf Kondome!
Aber
• Wir gehen mit wirklich Fremden keinerlei sexuelle Kontakte ein!
• Wir treffen uns nur mit Paaren, mit denen wir uns vor den Treffen über deren Neigungen, Aktivitäten und Praktiken sehr intensiv ausgetauscht haben.
Damit können wir das Risiko natürlich auch nicht ausschließen.
Aber wir reduzieren es auf eine Größe, mit der wir leben können.
Nämlich auf eine Größe, die sich vielleicht dort bewegt, wie das Risiko im alltäglichen Leben an Vogel- oder Schweinegrippe zu erkranken, eine Verkehrsunfall zu haben, von einem Dachziegel getroffen zu werden, oder was einem noch so widerfahren könnte.
Mit dieser Einstellung bleiben wir gegenüber uns und gegenüber anderen ehrlich und wiegen uns in keiner Scheinsicherheit, die keine ist!
Auf jeden Fall sehen wir allen Gefahren ins Auge und lügen uns nicht Dinge weg, die andere einfach nicht sehen wollen! Da sind sie trotzdem!