Oh je, jetzt bekomme ich Schelte
Dieses ganze Thema Krankheiten durch sexuelle Kontakte ist so brisant, dass man sich fast nur in die Nesseln setzen kann. Also springe ich jetz mal rein.
Es sterben mehr Menschen im Straßenverkehr oder an Grippe als an HIV (in D) es käme keiner auf die Idee, diese Verkehrsopfer zu stigmatisieren oder zu Fragen: "Woher hast du das". Meine Schwester arbeitet in Afrika mit dem Problem HIV und ich habe nun mehfach dieses Thema in der Familie aufgegriffen. Ich möchte diese Krankheiten nicht verharmlosen, doch in Deutschland ist HIV nicht heilbarer als anderswo, doch die zur Verfügung stehenden Mittel kann jeder erhalten. Logisch ist das Krankenbild dramatisch und die Nebenwirkungen oft grausam, doch im Verhältnis zu Afrika nicht vergleichbar.
In dem medizinischen Fortschritt liegt ein Segen und auch ein Fluch. Grob gesprochen braucht in D niemand mehr an HIV zu sterben (wie dann das Leben dann ist, bleibt erst einmal offen) besonders wenn es früh erkannt wird. Dadurch ist der Umgang auch salopper geworden. Die Geschlechtskrankheiten nehmen stetig zu. Ebenso die HIV Erstansteckungen. Daher ist ein genereller Standard an safer Sex nötig. Da sind wir uns alle einig. DOCH...
Das Krankheitsbild HIV ist gesellschaftlich so verbrannt, das sich auch niemand outen wird. " ..das sind doch alles Schwule oder sonstige Menschen, die nur poppen im Kopf haben. Sind doch alle selber Schuld". So ein Standpunkt käme der Gesellschaft bei einer Grippe nicht über die Lippen. Im Gegenteil.
Wir sind alle weit von einem entspannten Sexualleben entfernt, solange wir die Probleme nicht ansprechen können ohne dannach stigmatisiert und ausgegrenzt zu werden.
Ich habe vor einigen Jahren einen Test gemacht, die Spannung "erleiden" müssen und habe mich danach gefragt, ob ich das nun immer wiederholen soll und wie oft. Nach jedem ungeschützen Blowjob, wenn beim Sex ein vaginales Äderchen geplatzt und etwas Blut im Spiel ist, ich beim Abspritzen der Frau Flüssigkeit aufgenommen habe? Wo soll da die Grenze sein. Ich habe mit den Tests aufgehört und mir einige Grundregeln auferlegt. Ich kann eine potentielle Krankheit nie ganz ausschließen und entweder ich lasse es und betreibe Sex hausintern oder nur mit Gummi, aber dann in jeder Situation.
Oder lebe nach einem Safer-Kodex, der mir ein relativ sicheres Leben mit dem täglichen Riskostandard ermöglicht ohne gleich ständig ein Ganzkörperkondom zu tragen. In den Einzelheiten entscheide ich das situationsabhängig.
Das Leben ist so gefährlich, dass es mich eines Tages umbringen wird. Ich gebe mein möglichstes, damit es noch lange dauert, aber ohne Risiko geht nichts auf dieser Welt.
Puuhhh. Mal sehen was ich jetzt angerichtet habe.
Gruß
Snkake Plissgen